Worauf ihr stolz sein könnt

Wenn Menschen erzählen, worauf sie stolz sind, gibt es ein paar Dinge, die besonders häufig genannt werden. Viele Menschen sind stolz darauf, wenn sie ihre Schule, die Ausbildung oder das Studium mit einem tollen Zeugnis abschließen, wenn sie in einem Beruf arbeiten, der gut bezahlt wird, wenn ihre Kinder eine Eins in Mathe schreiben oder einen Wettbewerb gewinnen. Ein großer Teil von uns ist auch stolz darauf, wenn er sehr viel arbeitet. Seine Reifen selbst zu wechseln kann ebenfalls ein Punkt auf der Liste dessen sein, was uns stolz macht.

Nichts davon ist verkehrt. Ich selbst war stolz auf mein Abschlusszeugnis in der Schule und im Studium. Ich freue mich, wenn die Arbeit, die ich leiste, gut bezahlt wird. Und ich bin stolz auf die Kinder, mit denen ich arbeite, wenn sie sich durch meine Unterstützung in der Schule verbessern, oder in einem Kurs von mir Yoga-Übungen oder Tanz-Bewegungen lernen.
Auch die Menschen um uns herum gratulieren uns oft zu diesen Dingen, die wir geschafft oder geleistet haben.    

Was ich daran schade finde, ist, dass das nur ein ganz kleiner Teil dessen ist, worauf wir stolz sein können. Und ich glaube auch nicht, dass es der wichtigste Teil ist.

Unser Leben wird schon in jungen Jahren von Leistungsdenken geprägt, und gleichzeitig ist für ein erfülltes Leben und eine intakte Welt so viel mehr nötig.  

Jede Mama und jeder Papa sollte stolz sein auf die Zeit, in der sie liebevoll ihre Kinder großziehen; auch wenn diese Form von Arbeit nicht bezahlt wird. Es gibt kaum eine wichtigere Aufgabe auf der Welt, als dafür zu sorgen, dass die nächste Generation glücklich aufwachsen kann.

Wir sollten stolz darauf sein, wenn wir uns gut um uns selbst kümmern – etwas, zu dem uns wahrscheinlich sehr wenige Leute gratulieren, und das einige vielleicht sogar kritisch betrachten. Jeder Mensch, der auf sich aufpasst, sich liebevoll um sich selbst kümmert und dafür sorgt, dass es ihm gut geht, macht die Welt zu einem besseren Ort. Denn es sind diese Menschen, die zufrieden sind und außerdem die Fähigkeit haben, sich um andere genauso liebevoll zu kümmern wie um sich selbst.

Wir sollten stolz auf unsere Kinder sein, die aus vollem Herzen lachen können, über ihrem Lieblingsspiel die Zeit vergessen und um keine ehrliche Antwort verlegen sind. Die Welt braucht mehr Menschen, die die Sonne aufgehen lassen, die Zeit vergessen können und unbefangen die Wahrheit sagen.

Wir sollten stolz darauf sein, wenn wir uns Zeit nehmen für unsere Freunde, unsere liebsten Hobbys, um etwas Leckeres zu kochen und um den Sonnenuntergang anzuschauen. Auch dann – vielleicht sogar ganz besonders dann – wenn das bedeutet, dass wir weniger arbeiten. Auf diese Weise werden wir einem Leben gerecht, das viel zu bunt, schön und vielseitig ist, um nur aus Arbeit zu bestehen.

Wir sollten stolz darauf sein, wenn wir auf der Straße jemanden anlächeln, freundlich zur Verkäuferin im Supermarkt sind, mit dem Nachbarshund spielen oder jemanden mit seinen Lieblingskeksen überraschen.

Wir sollten auf so viel mehr stolz sein als nur auf das, was wir – im engeren Sinne – „leisten“.

Was passiert, wenn ich einen Emoji-Spaziergang mache?

Wie überzeuge ich mich eigentlich an relativ dunklen, etwas ungemütlichen Sonntagen im Winter, vor die Tür zu gehen? Frische Luft und Bewegung und so wäre ja nicht verkehrt, aber die Motivation, durch die Haustür zu gehen, schwindet schon beim Blick aus dem Fenster.

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Die Welt bei mir zuhause

Ich liebe Reisen. Seit ich denken kann, habe ich diese nicht zu stoppende Neugier auf die Welt. Schon mit 14 Jahren verschlang ich fasziniert das Buch „Wie Spucke im Sand“ von Klaus Kordon und fand über Tage nichts spannender, als aus diesem Buch etwas über Indien zu erfahren. Ich saß im Erdkunde-Unterricht und brachte unter gar keinen Umständen die Namen deutscher Flüsse in meinen Kopf – aber als Afrika drankam, wusste ich in kürzester Zeit alles. Meine beste Freundin und ich verbrachten Nachmittage damit, uns auszumalen, wie es wäre, wir würden gemeinsam nach Australien reisen.

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